01.03.2021

Fast 40%, so hoch ist der Anteil der Bau- und Immobilienwirtschaft am weltweiten CO²-Ausstoß. Das heißt aber auch: Im Bauen und Gestalten liegt enorm viel Potenzial für einen verantwortungsvollen Umgang mit Klima und Ressourcen. Alles was es dazu braucht, ist vorausschauende Planung und Mut zu unkonventionellen Entscheidungen - auf Seiten der Planer genauso wie auf Seiten der Industrie.

Wir sehen uns in der Verantwortung

"Als Hersteller fühlen wir uns verantwortlich und arbeiten daran, den CO2-Fußabdruck unserer Produkte zu reduzieren. Das Ziel ist, dass unsere Gebäude dazu beitragen, den globalen CO2-Ausstoß zu senken; wir sind mit unserem Produkt ein Akteur, der diese Entwicklung unterstützt. Deshalb verwenden wir hauptsächlich recycelte Materialien und nachwachsende Rohstoffe. Außerdem arbeiten wir daran, CO2 in Form von Kohlenstoff in unsere Produkte einzuarbeiten und so dessen Freisetzung in die Atmosphäre zu verhindern. Und: Wir suchen den Austausch mit anderen Marktbeteiligten, um gemeinsam eine industrielle Revolution auf den Weg zu bringen."


Mara Linn Becher, Regional Sustainability Manager D/A/CH, Interface GmbH

Industrieabfälle in den Blick nehmen

"Die Betrachtung von Industrieabfällen ist für Unternehmen sowohl aus ökonomischer als auch aus ökologischer Sicht wichtig. Eingesetzte Ressourcen, welche am Ende des Produktionsprozesses als Abfall anfallen, stellen eine überflüssige finanzielle Belastung dar. Außerdem wird die Entsorgung von Abfällen immer teurer und aufwändiger. Unter ökologischen Gesichtspunkten werden wertvolle Ressourcen verschwendet, mehr neue Ressourcen abgebaut als notwendig und die Umwelt mit schwer abbaubaren Abfallprodukten belastet. 2019 haben wir ein neues Abfallkonzept etabliert: Mischmüll wird seither nach der 90/10-Regel getrennt. Kunststoffe und sortierfähige Abfälle werden sortiert und wiederverwertet."


Rudolf Beckert, Leiter Qualitätsmanagement von Wagner Living, einer Marke der Topstar GmbH

Holz wird knapper, die Lebenszyklen kürzer

"Unsere Produktion steht und fällt mit dem Rohstoff Holz. Ebenso wie andere Ressourcen wird Holz immer knapper, während gleichzeitig die Lebenszyklen von Bauten oder Einbauten immer kürzer ausfallen. Inzwischen ist abschätzbar, dass Kreislaufwirtschaft und Kaskadennutzung die einzigen Wirtschaftsmodelle sind, mit denen sich auch in Zukunft eine nachhaltige Fertigung hochwertiger Holzprodukte gewährleisten lässt. Pfleiderer handelt nach dem Prinzip, Holz so lange wie möglich stofflich zu nutzen, um Forstbetriebe zu entlasten und den Flächenbedarf für Aufforstungen zu reduzieren. An unseren Standorten haben wir intelligente Holzkreisläufe etabliert, die nach dem Prinzip der Kaskadennutzung darauf ausgelegt sind, die Ressource Holz über mehrere Stufen hinweg mehrfach einzusetzen."
Stefan Göldner, Nachhaltigkeitsmanager der Pfleiderer Deutschland GmbH

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