03.07.2018
Alfred Dinser (r.), Assistent der Geschäftsleitung, und Lothar Reiser (l.), Betriebsratsvorsitzender, nahmen stellvertretend den Preis von Top 100-Mentor und Wirtschaftsjournalist Ranga Yogeshwar entgegen. Foto: Top 100/KD Busch/compamedia
Zum 25. Mal kürt der Wettbewerb Top 100 die innovativsten Firmen des deutschen Mittelstands. Interstuhl schaffte bereits zum zweiten Mal den Sprung in die Innovationselite.
In eine unabhängigen Auswahlverfahren überzeugte das Unternehmen mit rund 760 Mitarbeitern in Deutschland besonders in den Kategorien "Innovationserfolg" und "Innovative Prozesse und Organisation". Das ergab die Analyse des wissenschaftlichen Leiters von Top 100, Prof. Dr. Nikolaus Franke. Als Mentor des Wettbewerbs ehrte der Wissenschaftsjournalist Ranga Yogeshwar das Unternehmen aus Meßstetten zusammen mit Franke und Compamedia am 29. Juni 2018 auf der Preisverleihung in Ludwigsburg im Rahmen des 5. Deutschen Mittelstands-Summits.
Die geschäftsführenden Gesellschafter der Interstuhl Büromöbel GmbH & Co. KG Helmut (r.) und Joachim Link (l.). Foto: Interstuhl
Seit mehr als fünf Jahrzehnten versorgt der inhabergeführte Mittelständler aus Meßstetten seine Kunden mit innovativen Sitzmöbeln. "Richtiges Sitzen ist ein entscheidendes Kriterium für einen gesunden Arbeitsplatz. Dafür nutzen wir nun auch digitale Technologie", erklärt Joachim Link, der das Unternehmen gemeinsam mit seinem Bruder Helmut leitet. In Kooperation mit der amerikanischen Firma Garmin entwickelte Interstuhl zuletzt den Sensor "S 4.0". Am Bürostuhl montiert, unterstützt dieser Angestellte dabei, eine gesunde Sitzhaltung zu finden. Via App und Software übermittelt der Sensor Ratschläge für eine bessere Haltung und gibt Hinweise zur ergonomischen Einrichtung des Stuhls.
Mit Ideen wie diesen hat sich der Mittelständler auf dem internationalen Markt einen Namen gemacht und unterhält Niederlassungen in China, Mexiko und der Slowakei. Um diese Position langfristig zu behaupten, tüftelt das Familienunternehmen auch an seinen Arbeitsprozessen. Dementsprechend investierte der Top-Innovator zuletzt in die Automatisierung von Fertigung, Vertrieb und Marketing. So konnten etwa die Lieferzeiten mitunter drastisch verkürzt werden.
Seit 1993 vergibt Compamedia das Top 100-Siegel für besondere Innovationskraft und überdurchschnittliche Innovationserfolge an mittelständische Unternehmen. Die wissenschaftliche Leitung liegt seit 2002 in den Händen von Prof. Dr. Nikolaus Franke. Franke ist Gründer und Vorstand des Instituts für Entrepreneurship und Innovation der Wirtschaftsuniversität Wien. Mentor von Top 100 ist der Wissenschaftsjournalist Ranga Yogeshwar. Projektpartner sind die Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung und der BVMW.
In der 25. Runde des Innovationswettbewerbs TOP 100 sichtete die wissenschaftliche Leitung im Auftrag von Compamedia 471 Bewerbungen von mittelständischen Unternehmen. „Es ist unglaublich faszinierend, wie die Top 100-Unternehmen Herausforderungen angehen. Sie sind es, die mit ihrer Kreativität, Entschlossenheit und Kühnheit das schaffen, was wir als Gesellschaft brauchen: neuartige Lösungen für Probleme und in der Folge Wohlstand, Wachstum und Beschäftigung", sagt Prof. Dr. Nikolaus Franke, anlässlich der Ehrung der Unternehmen. Ranga Yogeshwar, zeigt sich ebenfalls beeindruckt: „Die Top 100 sind mittelständische Unternehmer, die sich auf das Wagnis des Wandels einlassen und sich nicht davor fürchten, Altes loszulassen. Menschen, die keine Angst haben vor dem Neuen, sondern den Wandel begrüßen. Entrepreneure, deren Betriebe stabil und erfolgreich bleiben, gerade weil sie sich permanent verändern."
Die Ausnahmestellung der Top-Innovatoren illustrieren auch Zahlen der diesjährigen Top 100-Runde: Unter den Ausgezeichneten sind 120 Weltmarkt- bzw. nationale Marktführer. In den vergangenen drei Jahren meldeten alle Top-Innovatoren zusammen 4.511 Patente an. Ihr Umsatzwachstum in den vorangehenden drei Jahren lag 21,1 Prozentpunkte über dem Wachstum ihrer jeweiligen Branche. Dabei erzielten sie zuletzt 40% ihres Umsatzes mit Marktneuheiten und innovativen Verbesserungen. Diese Bilanz macht die Unternehmen zu Job-Motoren: Zwischen 2017 und 2019 entstehen bei ihnen rund 14.000 neue Arbeitsplätze.
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