Das Team von Syndikat:Walden: Frank Netzband, Julia Schorsch-Poznanski und Nikolaus Türk (v. l. n. r.). Foto: Syndikat:Walden
Das sind Julia Schorsch-Poznanski, freie Architektin im Schwarzwald, Frank Netzband, Inhaber der Marketingagentur Room meets Freiland in Wien, und Nikolaus Türk, Inhaber der Agentur für Architekturvisualisierung und visuelle Kommunikation Beyond Visual Arts in Hamburg.
Syndikat:Walden geht von einem ganzheitlichen Ansatz aus, arbeitet interdisziplinär und vereint Architektur, Handwerk, Interior, Design und Marketing. Die 2020 gegründete Gemeinschaft entstand aus einer gemeinsamen Vision vom einfachen Bauen und hat sich zu einem vielseitig arbeitenden Büro entwickelt, das die Dinge anders angeht und Baukultur neu denkt. Mehr dazu erfahren Sie im Portrait von Syndikat:Walden in der InteriorFashion 6|24!
Die Aufgabengebiete von Syndikat:Walden mit Hauptsitz im Schwarzwald sind breit gestreut, aber ein Fokus des Büros liegt klar auf dem Holzbau und dabei insbesondere den "kleinen" Holzhäusern. Die Projekte werden in der Regel von der Baueingabe über den ersten Entwurf bis zur Besteckschublade in der Küche in enger Zusammenarbeit mit örtlichen Handwerksbetrieben "aus einem Guss" verwirklicht. Immer mit dem Ziel, Orte von Bestand zu schaffen, die die gebaute Umwelt mit positiven Impulsen bereichern und sich harmonisch in das Vorhandene einfügen.
Das Ferienhaus "Haus W." entstand auf einem Naturgrundstück im Wald (ausgewiesenes Ferienhausgebiet) in Waldalgesheim. Die Bauherren, eine Familie mit zwei Kindern, wünschten sich eine schöne und klare Ästhetik, schnelle Bauzeit, wenig Gewerkeschnittstellen und einfaches Bauen.
Obwohl das Haus eine Grundfläche von nur 55 qm hat, fühlt es sich im Inneren weit und großzügig an. Es besitzt eine riesige Galerie und fließende Räume. Die Treppe ist gleichzeitig Regal und Schuhschrank – Funktionen werden verbunden.
"Gerade bei den kleinen Volumen müssen wir genau überlegen, wie wir alles unterbringen. Da ist alles mitgedacht und nichts verkompliziert. Und genau das ist die Herausforderung: Man muss die kleinen Kubaturen im Innenraum so denken, dass sie möglichst einen Wow-Effekt haben und weitläufig sind, der Raum viel größer wirkt, als die Quadratmeterzahlen es vermuten lassen. Man soll bei unseren Häusern das Gefühl haben, trotz der geringen Wohnfläche großzügig zu wohnen", erklärt Architektin Julia Schorsch-Poznanski.
Projektdaten "Haus W.":
Das Wohnhaus "Haus J." in Radolfzell am Bodensee ist Teil eines Gebäudeensembles, bestehend aus drei Gebäuden, und städtebaulich in einem dörflichen gewachsenen Kontext einzuordnen. Die Bauherrschaft, ein Ehepaar, wünschte sich ein "kleines Raumwunder" mit maximalem Komfort sowie einem Maximum an Privatsphäre in einer dicht bebauten Umgebung.
Um Privatsphäre innerhalb der dichten Bebauung zu schaffen, hat das Haus zur Straße hin keine Öffnung, lediglich ein Schiebetor, welches zur Veranda führt.
Das Gebäude ist eine Neuinterpretation des ortstypischen Holzschopfes, doch die Details im Inneren, wie zum Beispiel die Treppe, waren sehr aufwendig.
Die Küche ist reduziert, im Stil der 1950er-Jahre gehalten und nimmt so Bezug auf das Bestandsgebäude auf dem Grundstück, welches aus dieser Zeit stammt. Der Farbkanon im Inneren besteht lediglich aus drei Materialien, nämlich Holz, Putz und pulverbeschichtetes Metall. Das lässt die Räume ruhig wirken und bietet den Bewohnern die größte Freiheit in Bezug auf die spätere Möblierung des Hauses.
Das Gebäude war ursprünglich als Gästehaus gedacht. Im Laufe der Projektzeit haben die Bauherren es aber so ins Herz geschlossen, dass sie es nun selbst bewohnen.
Projektdaten "Haus J."
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