05.05.2022
Der langfristige Erfolg eines Hotels oder eine Gastronomie hängt stark davon ab, wie dessen Räumlichkeiten gestaltet sind. Denn die Raumwirkung entscheidet darüber, ob sich die Gäste wohlfühlen. Licht erzeugt Emotionen und damit Atmosphäre – Licht gekonnt einzusetzen ist daher elementar bei der Gestaltung von Räumlichkeiten. Wie man ein Lichtkonzept plant, das den vielfältigen Ansprüchen im Bereich Hotel und Gastronomie gerecht wird, erläutert Lichtberater Henning Schulz.
Die Ansprüche an die Aufenthaltsqualität von Räumlichkeiten richten sich maßgebend nach ihrer geplanten Nutzung. In einem Restaurant verweilt der Gast in der Regel länger als in einem Café – entsprechend höher sind die Ansprüche an die Aufenthaltsqualität im Restaurant. Mit einer Lichtplanung, die sich am jeweiligen Nutzungskonzept orientiert, kann das gewünschte Ambiente effektiv unterstützt und sogar verstärkt werden. Schließlich ist es das Lichtkonzept, das den kommunikativen Rahmen bildet: Stimmungsvolle Beleuchtung für ein Restaurant, anregendes Licht für den Frühstücksbereich eines Hotels, einladende Beleuchtung für eine Rezeption und gemütliches Licht für eine Bar oder einen Lounge-Bereich. Aufgabe der Beleuchtung ist es, die für die geplante Nutzung passenden Emotionen zu fördern. Idealerweise ist das Lichtkonzept variabel und flexibel mit Blick auf Helligkeit und Lichtfarbe. Beim Frühstück braucht es helleres, aktivierendes Licht, das Dinner verlangt nach warmer, gemütlicher Beleuchtung. Dementsprechend ist es am besten, wenn sich das Licht an die wechselnden Anforderungen im Tagesverlauf anpassen lässt.
In der Lichtplanung spielt die Art der Beleuchtung eine größere Rolle als der Leuchtentypus. Anders ausgedrückt: Wichtiger als die Wahl einer speziellen Leuchte ist für ein Lichtkonzept das Licht, das diese produziert. Licht lenkt Aufmerksamkeit. Insbesondere direktes Licht erzeugt Lichtinseln, welche das Augenmerk auf sich ziehen. Direkt strahlende Pendelleuchten wie z.B. die "p.035" oder gut platzierte Downlights wie die "p.108" können so sehr subtil etwa die Rezeption als Anlaufpunkt betonen oder in der Gastronomie einzelne Tische als Rückzugsorte inszenieren. Auch Laufwege sowie Ein- und Ausgänge lassen sich mit solch einer Akzentbeleuchtung geschickt hervorheben. Wichtig ist, dass nicht gleichmäßig hell ausgeleuchtet wird: Effekte wie diese beruhen auf einem durchdachten Wechselspiel zwischen hellen und dunkleren Bereichen. Die Grundlage eines guten Lichtkonzepts ist das Zusammenspiel von Akzent- und Allgemeinbeleuchtung. Letztere sorgt für Raumübersicht und Orientierung. Mit seinem weichen und gleichmäßigen Charakter bietet sich indirektes Licht für diese Aufgabe an. Eine zeitlos-moderne Möglichkeit dafür ist die sogenannte Voutenbeleuchtung: In einer konstruktiven Fuge – meist im Übergang zwischen Decke und Wänden, manchmal auch in Bodennähe – wird eine lineare Lichtquelle eingelassen, beispielsweise die LED-Leisten "p.100" aus dem "prediger.base"-Sortiment. Sie beleuchtet den Raum über die Reflexion und betont Struktur und Architektur. Flure lassen sich so sanft illuminieren. Einen ähnlichen Effekt erzielen Lichtleisten unterhalb von Möbeln, etwa Theken oder Tresen.
LED hat die moderne Lichtplanung revolutioniert. Ihr Einsatz ermöglicht flexible, variable Beleuchtung hinsichtlich Helligkeit und Lichtfarbe und somit ungeahnte Möglichkeiten beim Design des Lichts. Auf subtile Art kann man sich so die biologische und psychologische Wirkung zu nutzen machen, die Licht auf Menschen hat. Zum Beispiel im Hotel: Beim Frühstück könnten erhöhte Helligkeit und eine neutralweiße Lichtfarbe dafür sorgen, dass die Gäste frisch und wach in den Tag starten. Abends sorgt ein gedämpftes und warmes Licht für eine gemütliche und entspannte Stimmung. Dafür braucht es heute keine separaten Lichtinstallationen mehr, sondern nur moderne Leuchten kombiniert mit intelligenter Lichtsteuerung. Auch wenn all das einleuchtend und leicht nachvollziehbar scheint: Lichtplanung sollte immer von Fachleuten ausgeführt werden. Das falsche Licht zur falschen Zeit kann ungewollte Auswirkungen haben: Grelles Licht, das die Gäste direkt nach dem Essen aus dem Restaurant vertreibt, sieht man viel zu häufig, ebenso wie schlechte Farbwiedergabe, die Essen unappetitlich aussehen lassen kann. Im schlimmsten Fall wirkt falsch eingesetztes Licht sogar regelrecht schädlich – Einschlafstörungen durch abendliches Licht mit zu hohen Blauanteilen sind recht bekannt und leider auch weit verbreitet. Die Experten von Prediger Lichtberater beschäftigen sich während ihrer Ausbildung ausführlich mit dem Thema "Human Centric Lighting" und sind erfahren darin, komplexe Beleuchtungskonzepte zu planen, sei es im privaten oder im öffentlichen Bereich.
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