21.12.2020
Business meets Lifestyle: Der Flughafen Zürich versteht sich als Drehscheibe für Begegnungen. Mehr als 150.000 Passagiere, Pendler, Besucher und Mitarbeiter gehen hier laut Betreiber täglich ein und aus. Die hohe Frequenz war eins der Hauptargumente für die Umsetzung des neuen Business- und Retailkonzepts "The Circle", das im November eröffnet wurde.
"Sieh dir die pulsierendsten Bahnhöfe von gestern an und du findest die Stadtzentren von heute. Sieh dir die pulsierendsten Flughäfen von heute an und du findest die urbanen Zentren von morgen", sagt John D. Kasarda, Experte für Flugwirtschaft und Autor des Buches "Aerotropolis - The way we'll live next". Sein Konzept der "Airport City" war Vorbild für das neue Quartier am Züricher Flughafen. Eigentümer und Betreiber sind die Flughafen Zürich AG und die Swiss Life AG.
Die Lichtskulptur, die sich vom Hauptplatz in alle Gasse zieht, stammt vom Zürcher Lichtplanungsbüro Reflexion, von dem auch das Beleuchtungskonzept stammt.
Dabei geht das Mixed-Use-Konzept über das Angebot aus kombinierten Büro-, Retail- und Gastroflächen, das man aus Innenstädten kennt, noch einen Schritt hinaus: Firmensitze internationaler Unternehmen, ein Kongresszentrum mit zwei Hotels und ein Zentrum für medizinische Dienstleistungen lassen den Gebäudekomplex zu einem urbanen Zentrum werden.
Das Konzept will Stadtbewohner und Gäste aus dem internationalen Ausland zu Freizeit- und Lifestyle-Aktivitäten zusammenbringen. Tragende Säulen des gemeinsamen Lifestyles: Gehobene Gastronomie und Premiumretail.
Auf den Retailflächen bilden modulare Stores und Showrooms den Rahmen für außergewöhnliche Markenerlebnisse. Als "Stores for Stories" werden die Ladenflächen zum sozialen Treffpunkt, so die Idee.
Zu den renommierten Mietern zählt das Schweizer Tradtionskaufhaus "Jelmoli", die mit einem Lifestyle- und einem Sports House vertreten ist und mit einer Gesamtfläche von 2.000 qm 20% der Gesamtverkaufsfläche im Bereich "Brands & Dialog" einnimmt.
Den Gesamtauftritt der Marke gestaltete das Zürcher Büro Mint Architecture. Architektonisches Merkmal ist die dreiteilige Fassade, die die beiden Häuser voneinander differenziert und doch optisch vereint. Der Materialmix aus weißem Glas, goldenen und schwarzen Metallflächen steht für die Markenwerte zeitlos, wertig, modern und bewirkt ein Wechselspiel aus Textur, Transparenz und Reflexion. Die dunkle Fassade mit teils aufgebrochener Fischgrätoptik wirkt mal glänzend, mal matt. Das transluzente, bedruckte Glas reflektiert die Umgebung, die Goldmetallfassade steht für starke Performance.
In Kombination mit dem Lichtkonzept, das Mint Architecture gemeinsam mit dem Lichtplanungsbüro Reflexion erarbeitet hat, ändern die drei Fassaden ihre Wirkung stetig, je nachdem, ob sie aus der Nähe oder von fern, bei Tag oder bei Nacht betrachtet werden.
Dieses Spiel mit Materialität, Textur und Licht setzt sich im Inneren der beiden Häuser fort. Das Lifestyle House ist als Concept Store konzipiert und bietet auf vier Etagen ein kuratiertes Sortiment. Auf jeder Etage ist die hochwertige Materialsprache, ergänzt durch wechselnde Farbkonzepte, zielgruppenspezifisch und thematisch interpretiert. Im Sport House ist jede Etage einer besonderen Sportart oder Zielgruppe gewidmet. Unterschiedliche Raumhöhen und Sichtachsen, helle Materialien, geometrische Linien und ein raffiniertes Lichtkonzept setzen die Sportwelt in Szene. Dank der überraschenden Ein- und Ausblicke durch die einander benachbarten Glasfronten stehen die beiden Stores im ständigen Dialog. | www.mint-architecture.ch
Savoir Vivre und French Dining bietet das Rooftop-Restaurant "Sablier". "Sablier" bedeutet Sanduhr und steht für sanfte Entschleunigung. Das Konzept von Markus und Daniela Segmüller verspricht unlimitierte Restauranterlebnisse. Das Lokal erstreckt sich auf zwei Ebenen und einer Fläche von 1.700 qm. Es bietet großzügige Salons und individuelle Nischen, Bar und Vinothek. Offene Terassen und Fensterfronten geben den Blick frei auf den idyllischen Park. Gestützt durch das exzentrische Interior Design im Stil von Art Nouveau und Wiener Sezession soll sich der Gast in einer Welt aus Extravaganz und Sinnesfreuden verlieren und darüber getrost die Zeit vergessen. Denn: Wo die Zeit stillsteht, bleibt Zeit für Genuss, so die Idee. Das Konzept haben die Inhaber mit dem Team des Innenarchitekten Günther Thöny aus Liechtenstein entwickelt. | www.sablier.ch
Bei all dem setzt der Komplex aber auch in Sachen Nachhaltigkeit Maßstäbe: "The Circle" ist nach dem höchsten LEED-Standard, Platinum, und nach dem Schweizer Baustandard "Minergie" zertifiziert. "Minergie" ist ein Schweizer Baustandard für neue und modernisierte Gebäude. Im Zentrum stehen der Wohn- und Arbeitskomfort – ermöglicht durch eine hochwertige Gebäudehülle und systematische Lufterneuerung. Minergie-Bauten zeichnen sich zudem durch einen sehr geringen Energiebedarf und einen hohen Anteil an erneuerbaren Energien aus. Für die Zertifizierung von "The Circle" ausschlaggebend war der hohe Anteil an erneuerbarer Energie, der über Erdsonden und Photovoltaikanlagen gewonnen wird. Darüberhinaus steht "The Circle" für eine verdichtete Bauweise. Auf einer Fläche von rund 30.000 qm entstand eine Nutzfläche von 180.000 qm. Die hohe Standortqualität, Ressourcen- und Energieeffizienz waren für die LEED-Zertifizierung maßgebend.
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