01.12.2020
Für ihre extravaganten Wallcoverings übersetzt Patricia De Zutter Acrylmalerei, historische Dokumente und plastische Arbeiten in moderne Wandmalerei. Ihre Arbeiten zieren private Wohnräume genauso wie Firmensitze oder Ausstellungsflächen im Fachhandel.
Patricia De Zutters „Murals" sind das Ergebnis eines aufwändigen Gestaltungsprozesses. Jedem Design gehen intensive Recherchen sowie fortwährende Tests unterschiedlicher Farbstellungen voraus. Auch mögliche Schattenspiele an der Wand werden einbezogen. „Meine Werke bestehen aus 99% harter Vorarbeit und 1% Inspiration", sagt die freischaffende Künstlerin. Die fertigen Designs werden als Einzeleditionen gedruckt. Zu ihrem Kundenkreis zählen neben privaten Liebhabern und Geschäftskunden auch Einrichtungshäuser.
Inspiration findet sie in der reinen Formalität eines Winkels genauso wie in den morgendlichen Grautönen eines ruhigen Meeres, im weißen Neuschnee auf einer Anhöhe genauso wie in den verblichenen Tönen einer historischen Fotografie oder Romantik eines traditionellen Musters. Dabei haben sich ihre Motive mit der Zeit von der konkreten Zeichnung immer weiter entfernt, um schließlich als moderne Wandmalerei in ein Kaleidoskop der Farben und Strukturen zu münden.
Für neue Wandgestaltungen findet die Designerin oftmals Ideen in historischen Elementen der dekorativen Künste wie klassische Fassaden, in ihrer alten Kelim-Sammlung und bei afrikanischen Masken, die von verschiedenen Reisen stammen. Auch die Natur hält eine Vielzahl an Mustern für sie bereit. "Muster haben Rhythmus, die unser Umfeld, Leben, Herzschlag, Liturgien und Rituale widerspiegeln", erklärt Patricia De Zutter. Individuelle Wandgestaltung hat für die Künstlerin deshalb einen wichtigen Platz in der Wohnraumgestaltung.
Über die Jahre hat sie ihr Spektrum mehr und mehr erweitert: Zu Beginn malte sie hauptsächlich mit Aquarell, später mit Kreide, Acryl und zuletzt mit Kohle und Bleistift. Heute nutzt sie zunehmend digitale Techniken. Die Tapeten selbst werden aus Vlies produziert und bestehen vorwiegend aus 150g Grammatur. De Zutter spielt hier gerne mit weichen, matten Oberflächen oder mit Tapeten aus Vinyl, die deutlich robuster sind.
Ein Unternehmen, dass die ausdruckstarken Malereien von Patricia De Zutter schon länger gezielt als Gegenakzent zu den klaren, zurückhaltenden Linien seiner Möbel einsetzt, ist die Möbelmanufaktur Kettnaker. Bereits seit 2019 gestaltet die ursprünglich aus Belgien stammende Künstlerin Wandflächen für Kettnakers Auftritt auf der imm Cologne.
"Wir teilen die Leidenschaft für Design und dekorative Künste", sagt Karin Brobeil, Creative Director bei Kettnaker. So erhielt De Zutter den Auftrag, ausgewählte Stücke der Kollektion mit in ihrem ganz eigenen Stil modern zu visualisieren. Anlässlich des 150-jährigen Bestehens des Unternehmens visualisierte sie De Zutter die Familien- und Firmengeschichte des Traditonshauses in einer Wandcollage, in die sie historische Dokumente und Familienfotos einbezog.
"Es war ein aufregender Prozess, zu erleben, wie sich die Künstlerin unsere Welt in ihrer kreativen Sprache erschließt", resümierte Karin Brobeil, Creative Director bei Kettnaker, die Zusammenarbeit. "Sie ist ein Naturtalent in Fragen der Ästhetik und der kreativen Umsetzung herausfordernder Inhalte."
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