09.11.2020
Beim Betreten der Hauptverwaltung der Versicherungsgesellschaft CMMA im französischen Châlons-en-Champagne fällt eine majestätische Treppe ins Auge, die einer Lichtskulptur gleicht. Das Design stammt von den Architekten Patrick Planchon und Franck Deroche in einer Zusammenarbeit mit dem Kunsttischler Landry Gobert.
Die Vorgaben des Bauherrn waren leicht formuliert: im Treppenhaus eine Art Rückgrat schaffen, das alle Bereiche miteinander verbinden und den Geist der Gegenseitigkeits-versicherungsgesellschaft – die Solidarität – symbolisieren soll. Entstanden ist eine monumentale Treppe im Atrium, um die sich die verschiedenen Abteilungen und Empfangsbereiche auf drei Stockwerken gruppieren.
Der Wahl der Materialkombination von Natureiche und dem Mineralwerkstoff Hi-Macs gingen umfangreiche Materialtests voraus. Dabei stach der Mineralwerkstoff dank seiner flexiblen Formgebung klar heraus. Die Anmutung des fertigen Steins sei eine "Kombination aus eleganter Masse und fester Luftigkeit", so die Worte des Architekten Patrick Planchon.
Dank der fluiden Bearbeitung, die keine sichtbaren Fugen entstehen lässt, war auch das gewünschte monolithische Erscheinungsbild der Treppenskulptur gewiss. Hart wie Stein, aber so geschmeidig zu bearbeiten wie Holz, so beschreibt der Hersteller die Materialqualität des Werkstoffs gerne. Qualitäten, die auch Schreiner für sich entdeckt haben und die Gestaltungsmöglichkeiten des Materials ausloten.
Der Handlauf des Treppenaufgangs ist perfekt auf die Innenseite ausgerichtet und mit vertieften Fugen am Rand der Materialien und einer integrierten Beleuchtung versehen, deren 60°-Winkel den Teil des Handlaufs beleuchtet, der von den Besuchern gehalten wird. Zur Aufwertung des Holzes sind die entlang des gesamten Treppenverlaufs – mit Ausnahme der Treppenabsätze – angebrachten Geländer mit 12 mm starken, nahtlosen "Hi-Macs"-Paneelen in Alpine White verkleidet, die auf einer Metallstruktur mit leicht abgeschrägter Lippe befestigt sind.
Die Stufen und Treppenabsätze wurden mit Eichenholz-Paneelen belegt, die an einem Metallrahmen befestigt sind. Das matt lackierte Eichenholz ist eine Fortsetzung des im Erdgeschoss verlegten Parketts und verleiht dem Ort einen Hauch von Noblesse und Wärme.
Doch damit nicht genug: Auch jeder Raum ist in Übereinstimmung mit dem Treppenaufgang gestaltet. Denn der Mineralwerkstoff wurde auch für die Möbel eingesetzt. Der Sitzungsraum mit seiner versenkbaren Rückwand ist mit vier imposanten modularen Konferenztischen und Konsolen aus "Hi-Macs" bestückt. Außerdem gibt es Arbeitsbereiche mit Schreibtischen und Lamellenverkleidungen aus demselben Material.
Hervorgehoben wird der warmweiße Farbton des verbindenden Werkstoffs in der Kombination mit den anderen Materialien, deren Farbgebung zwischen den Holzfarben, dem Graubraun der Wandverkleidung und dem tiefen Rot der Möbel und Dekorationsgegenstände variieren.
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