20.06.2020
Praktisch und funktional reicht nicht mehr. Heute muss ein Büro auch wohnlich sein, wie hier im Co-Working-Space "Canopy" in San Francisco. Foto: Joe Fletcher
Das Büro von heute muss vor allem wohnlich sein: Mussten die eingesetzten Materlialien im Office bisher vor allem funktional sein, setzen die Designer immer häufiger auch auf haptisch anspruchsvolle, behagliche Elemente. Das moderne Büro soll vor allem eins: Wohnkomfort bieten.
Das Interior Design greift die Architektur des nahe gelegenen North Beach Viertels auf. Fotos: Joe Fletcher
Das Interior Design des Canopy Jackson Square, einem Co-Working-Space im historischen Viertel von San Francisco, wirkt wie ein Fingerzeig auf die Umgebung: Die Designer Yves Behar und Amir Mortazavi des Büros Mortazavi haben sich in der Gestaltung vom nahe gelegenen North Beach Viertel inspirieren lassen, das für die dortige Architekturszene beinahe schon ikonischen Wert hat.
Die grünen Sofas sind eine Anspielung auf den charakteristischen Grünton des Kupferdachs des Columbus Towers, der von den Fenstern aus zu sehen ist. In den rosa Kissen lässt sich die Farbpalette der Bücherei "City Lights" erkennen. Die avantgardistische Innenarchitektur versteht sich als Statement eines offenen und zeitgenössischen Interior Designs, das auf spektakulären, geometrischen Linien und natürlichen Materialien wie Marmor, Holz und Waschbeton beruht.
Dabei wird der traditionelle Arbeitsplatz neu erfunden: Die Etagenfläche von 1.200 Quadratmetern teilt sich in Arbeits- und Ruheräume, die privat oder gemeinschaftlich genutzt werden können.
Eine wichtige Rolle spielt das Beleuchtungskonzept: Die Designerleuchten "Wireflow" und "Wireflow Lineal" - von Arik Levy für Vibia entworfen - sorgen für minimalistisches Licht. Dabei ergibt sich aus der Verbindung von schwarzen Kabeln und lackierten Metallstäben der "Wireflow Lineal" eine zweidimensionale, architektonisch wirksame, sechseckige Silhouette. Designstark wirkt die Pendelleuchte auch über dem Konferenztisch im Besprechungsraum: ihre Aufhängung aus filigranen Metallstäben wirkt wie ein transparenter Wandteppich.
Die luftige Struktur der "Wireflow" ist eine moderne Interpretation des Kronleuchters mit einer auf Essenz reduzierten Silhouette und betont die Raumkonturen der Einzelbüros. Eingelassen in die Holzlamellen der Deckenverkleidung im Eingangsbereich ergibt sich ein faszinierendes Zusammenspiel der Materialien.
habemus! entwickelt Hard- und Software und setzt auch in der Einrichtung auf Innovation. Fotos: Renate Wildenhain
Das Entwicklungs- und Technologiezentrum habemus! setzt auch in seinem Raumkonzept auf Innovation. Die neuen Räumlichkeiten bieten Orte, um sich in interdisziplinären Teams zusammenzufinden, visuell zu arbeiten oder Ideen erstmal nur frei zu diskutieren. Die Planung und Ausstattung der Büroräume lag bei Wagner Living. Entstanden ist eine kreative Arbeitsumgebung mit weitläufigen Räumen, einer "Project Area" und Sitzgruppen für große und kleine Teams. Die Möblierung dient dabei nicht nur dem Komfort und ergonomischen Arbeiten, sondern bildet auch den Kern des Designkonzepts. Zum Einsatz kamen: "Ergo Medic 100-4", "W-Cube 1", "W-Lounge Chair 3", "W³" und "W2020 Barhocker". Unter den Tischen sind "W-Table", "W-Lift-Table", "W-Table Salontisch" und "W-Table Konferenztisch". Ergänzt wird das Ensemble durch Stauräume in "W-Box"-Containern und -Sideboards sowie die Outdoormöbel "W2020 Chair" und "W-Table".
Im Headquarter von Infobip passt sich die Beleuchtung dem Verlauf des Tageslichts an. Fotos: Zumtobel
Die rund 500 Mitarbeiter im Headquarter des IT- und Telekommunikationsspezialisten Infobip in Vodnjan/Kroatien arbeiten fast ausschließlich am Bildschirm. Wichtig war deshalb ein flexibles Lichtkonzept mit optimaler Entblendung. Dabei passt sich die Beleuchtung dem Verlauf des Tageslichts an und unterstützt so den natürlichen Biorhythmus der Mitarbeiter.
Das Lichtmanagementsystem "Litenet" mit integriertem Tageslichtmesskopf von Zumtobel erfasst die gegebenen Lichtverhältnisse draußen und steuert auf dieser Datenbasis die gesamte "tunableWhite"-Lichtlösung im Büro. Aus der intelligenten Einbindung von Tageslicht-, Anwesenheits- und Zeitsensoren ergibt so nicht nur ein hoher Lichtkomfort, sondern auch eine bessere Energieeffizienz. Dabei folgt das Licht dem Tagesverlauf in der passenden Lichtfarbe und -intensität, beides lässt sich unabhängig voneinander festlegen. Jalousien schützen vor direktem Sonnenlicht.
An den Arbeitsplätzen setzte Zumtobel die schlanke, lineare und blendungsarme Leuchte "Lightfields evolution" in der "tunableWhite"-Ausführung und als Pendelvariante ein. "Supersystem II"-Spots bewirken eine ergänzende Akzentbeleuchtung. So entsteht ein optimales Zusammenspiel aus direktem und indirektem Licht für eine positive Arbeitsatmosphäre.
Die Grundbeleuchtung des Gebäudes geschieht in Form von dezenten Lichtlinien mithilfe der "Slotlight infinity". In den Kommunikationszonen und im Wohnbereich der Mitarbeiter-Apartments sorgt die dekorative "Caela"-Leuchte für eine einladende, sanfte Lichtverteilung. In der Chill-out-Area strahlt die Leuchte "Ondaria" wie eine künstliche Sonne.
Abgerundet wird das Beleuchtungskonzept durch "Supersystem outdoor" für den Außenbereich, ergänzt durch die Sicherheitsleuchten "Resclite" und "Puredesign" als Notbeleuchtung.
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Die Fenster- und Türgriffe des modernen Büros im sanierten Lokschuppen, einem Kulturdenkmal aus den 1870er Jahren in der Nähe des Mannheimer Hauptbahnhofs, sind der erste haptische Berührungspunkt des Besuchers mit dem Gebäude. Schon deshalb hat Architekt Matthias Jarcke sie als zentrales Gestaltungselement eingesetzt.
"Wir wollten die Spannung zwischen der modernen Architektur und der alten, rauen Hülle erhalten", erklärt er. Die "FSB 1244"-Griffe in gestrahltem Aluminium und schwarzer Eloxierung schlagen dabei eine Brücke zwischen der ursprünglichen Nutzung und dem neuen Raumkonzept des Gebäudes und betonen den Industrie-Charme. Design, Material und Ausdrucksform fügen sich stilecht in das Baudenkmal, das einst als Unterstand und Werkzeughalle diente, ein.
Basierend auf einfachen geometrischen Grundformen setzt sich der FSB 1244 im Querschnitt aus einem Halbkreis und einem halben Quadrat zusammen. Die lineare Fläche der Frontseite nimmt die Rundung des Drückerhalses auf und schließt mit einem rechteckigen Schnitt.
Die Rahmentür- und Schutzbeschläge der offen gestalteten Büroräume sind ebenfalls von Franz Schneider Brakel, genauso wie die Beschläge an den Glastüren der imposanten Einfahrtstore des Klinkerbaus.
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