05.05.2021
Der "Acapulco Chair" gilt als Sinnbild mexikanischer Lebensfreude. Neuestes Objekt der Kollektion ist der "Ring Table", der diesem Bild ebenfalls entspricht. | Fotos: Daniel Caja
Die niedrige Sitzschale mit der markanten Kunststoffschnürung kommt wohl auch heute noch Einigen in den Kopf, wenn sie an ein typisches Sommeridyll der Wirtschaftswunderjahre denken. Der "Acapulco Chair" und an sein Design angelehnte Terrassenstühle waren damals "der letzte Schrei". Benjamin Caja, Gründer und Geschäftsführer der Marke Acapulco Design, hat das ikonische Ursprungsdesign zum Markenzeichen seiner Möbel erklärt. Auch das neueste Objekt, der "Ring Table", greift die Idee der Schnürung auf.
Der Ursprung für das ikonische Design liegt im Acapulco der 1950er Jahre, einst glamouröser Badeort an Mexikos Pazifikküste und Treffpunkt der High-Society. Inspiriert von den lateinamerikanischen Hängematten soll ein Tourist den Stuhl entworfen haben, so die Legende.
Seither gilt der "Acapulco Chair" als Sinnbild mexikanischer Gelassenheit und Lebensfreude und ist Impulsgeber der Marke "Acapulco Design", die in Kooperation mit Designern aus Deutschland eine ganze Serie zeitgemäßer Interpretationen des Stuhls entwickelt hat. Benjamin Caja, Geschäftsführer des Designunternehmens, der selbst familiäre Verbindungen nach Mexiko hat, hat das ikonische Design des Ur-Stuhls zum Markenkern erklärt.
Die markante Formensprache und farbintensive Ausführung des "Acapulco Chairs", auch Midcentury Design genannt, erinnern an die vibrierende folkloristische Ästhetik des Landes, das zu seiner Zeit als pulsierendes, exklusives Urlaubsparadies galt. Das charakteristische Design basiert auf dem speziell geformten, galvanisierten und pulverbeschichteten niedrigen Stahlrahmen und der markanten Schnürung der Sitzfläche mit elastischem Kunststoff.
"Die Marke Acapulco Design verfolgt die Rückbesinnung auf die ursprüngliche Größe und Form des Lounge-Sessels, der heute in vielen Versionen angeboten wird", erläutert Benjamin Caja. So umfasst das Produktportfolio heute den Acapulco Chair in zahlreichen Farb- und Materialausführungen sowie Dining Chairs und Beistelltische. Neuestes Produkt der Kollektion ist der Esstisch "Ring Table", designt von Olivia Herms, langjährige Projektleiterin bei Designer Konstantin Grcic.
Ausgehend vom mexikanischen Midcentury Design des "Acapulco Chairs" hat Caja seit Gründung des Unternehmens weitere Kollektionsstücke von vibrierend moderner und eigenständiger Ästhetik entwickelt. "Diese sind aus unserer Sicht eine konsequente Weiterentwicklung des bekannten Designklassikers hin zu einem Stuhl für das aufrechte Sitzen", erläutert Benjamin Caja den Entwurf. Zentrale gestalterische Elemente werden subtil fortgeführt. "Uns geht es darum, sowohl den Ur-Entwurf wie auch unsere später entstandenen Produkte mit einem Maximum an Komfort auszustatten."
Die flexiblen Schnüre verbinden den äußeren Rahmen ähnlich einer Blattstruktur mit einem inneren Ring. Daraus ergibt sich die Sitzschale, die sich der Körperform komfortabel anpasst. Das hochwertige Material des "Acapulco Chairs" ist in seiner heute erhältlichen Version UV-beständig und eignet sich daher auch für die Nutzung im Freien.
Noch heute wird das Kultmöbel nach traditionellen Techniken in einer der landestypischen Werkstätten Mexikos gefertigt. Dabei wird viel Wert auf die qualitative Herstellung unter fairen Bedingungen gelegt. Das Münchner Unternehmen pflegt die persönlichen Kontakte zu Mitarbeitern und Lieferanten vor Ort und ist eng in die Produktionsschritte eingebunden. In der strukturschwachen Region garantiert Acapulco Design den Mitarbeitern so eine langfristige Perspektive, faire Bezahlung und Sicherheit am Arbeitsort.
Weitere Stücke der Kollektion sind der "Dining Chair AD-1", der in Kooperation mit dem Münchner Designstudio Hansandfranz als Freischwinger entstanden ist. Der Stahlrahmen mit dem inneren Ring und der charakteristischen Schnürung gibt auch hier das gestalterische Prinzip vor. "Als Freischwinger vereint der Stuhl mexikanisches Lebensgefühl, komfortables Sitzen am Tisch und die Leichtigkeit eines Lounge-Chairs in neuer, nie dagewesener Weise", so Designer Horst Wittmann. Zwei Jahre später folgte der "AD-4 Dining Chair", bei dem die Sitzschale von vier Beinen getragen wird.
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